Die Herbstsaison hat begonnen

Die Herbstsaison hat begonnen

Nachdem uns die extreme und lange Trockenheit seit dem Frühjahr im Sommer so wenig Pilze beschert hat, können wir nun wieder reichlich Pilze finden. Mittlerweile hat es genug geregnet, und – zunächst zögerlich – kommen immer mehr Pilze zum Vorschein. Also auf in die Pilze, zum kennen lernen, zum sammeln, zum staunen.

So schön das Pilze sammeln ist, so schnell kommt der eine oder die andere in einen Sammelrausch. Doch nicht nur wollen die Pilze, die man der Natur entnommen hat, sinnvoll genutzt werden – getrocknet, gegessen, eingefroren etc. – sondern wir sollen auch immer bedenken, dass wir der Natur einige lassen, damit der Kreislauf weiter funktionieren kann. Denn einerseits sind die Pilze Nahrungsgrundlage für andere Tiere, von Asseln und Hundertfüßlern über Schnecken bis hinzu WIldschweinen, andererseits sind die Pilze, die wir da sammeln, die Fruchtkörper, mit denen sie sich weiter vermehren.

So ist es nicht nur eine schöne Geste, „ein paar für den Fuchs“ zu lassen, es ist auch wichtig, dass wir Sammelmengenbeschränkungen, geschützte Pilze und Naturschutzgebiete respektieren. Also bitte informiert euch, wo ihr gehen dürft, wie viel ihr (wovon) sammeln dürft. Während es in Belgien erlaubt ist, für den Eigenbedarf Pilze zu sammeln (bis zur Menge, die einen 10L-Eimer füllt), ist es in den Niederlanden zum Beispiel im Allgemeinen verboten. Und wenn nicht, so doch beschränkt auf schnell erreichte 250g pro Person. Die Strafen sind ansonsten empfindlich.

In Deutschland sind auch insbesondere die immer mehr ausgewiesenen Naturschutzgebiete zu beachten, in denen das Pflücken jeglicher Pflanzen und Pilze untersagt ist, ebenso darf man die Wege sowieso nicht verlassen.

Grünblättriger Schwefelkopf

Und natürlich ist es nicht zuletzt für eure Gesundheit wichtig, nur essbare Pilze zu sammeln, die ihr auch sicher kennt. Wenn ihr unsicher seid, dann esst sie lieber nicht, denn die Folgen können so schwerwiegend sein, dass sich dafür der Genuss keines Pilzgerichtes lohnt. Ihr könnt natürlich auch eure Pilze begutachten lassen.

in diesem Jahr finden wir bisher sehr viele falsche Pfifferlinge (nicht essbar) und grünblättrige Schwefelköpfe. Wir beobachten, dass mittlerweile viele Steinpilze kommen, aber (noch) nicht an den gewohnten Stellen. Das scheint eine Auswirkung der Trockenheit zu sein: Die Pilze leiden auch darunter, wenn der Boden austrocknet, ziehen sich zurück, und müssen sich an den besonders stark exponierten Stellen länger regenerieren.

Falscher Pfifferling

Insbesondere beim Steinpilz und anderen Röhrlingen: achtet auf Befall mit Schimmelpilzen. Meistens ist es der Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus), der im frühen Stadium reinweiß aussieht und dadurch mit Myzel verwechselt oder gar übersehen werden kann. Er ist in der Lage, den Pilz im Kühlschrank innerhalb von Stunden komplett zu überwachsen. Der Goldschimmel zerstört den Pilz und steht selber im Verdacht, giftig zu sein, wie auch andere Schimmelarten, die man meistens mit dem Auge nicht unterscheiden kann.

Die Fliegenpilze, Pilz des Jahres 2022, sind auch auf dem Vormarsch. Sehr hübsch anzuschauen, wie sie so in kleinen Gruppen stehen.

Fliegenpilz